Vor einigen Jahren fragte mich ein Freund, ob ich ihm nicht eine richtige off-road Afrika Tour organisieren könne, er wolle seiner Verlobten Kari das echte, unberührte Afrika zeigen. Abenteuer, Wildnis, gute Freunde, die Reise des Lebens, sagte ich mir, das ist es was ich mit Freude organisieren werde. Die 4×4 Selbstfahrer-Route, abseits der Hauptstraßen, führte uns durch Namibia, Sambia und Botswana, mit dem Fokus, Land & Leute auf lokale Art und Weise kennenzulernen.
Ich schickte meinem Freund eine Liste mit genauen Angaben zur Vorbereitung, bat ihn ein paar reichweitenstarke Funkgeräte mitzubringen, neben genauen Anordnungen, was seine Freundin einpacken solle für dieses besondere Vor-Hochzeits-Abenteuer (letztere Aufgabe vergaß er leider…).
Schnell wurde mir bewusst, wir waren in Schwierigkeiten als ich sie am Flughafen in Windhoek mit hohen Absätzen und einer ausgefallenen Designer Handtasche antraf… Sehr nett Dich kennenzulernen sagte ich, ohne meine Verzweiflung zu zeigen. Das Abenteuer begann gleich am nächsten Tag. Als wir unsere 4×4 Camper in ausgesprochen wildromantischer Lage für die erste Übernachtung unter freiem Himmel einrichteten, kam Kari wie aus dem Nichts gerannt: sie hatte ihren Koffer offen unter einem, wie sie dachte, schützendem Baum gelassen, als eine Affenbande mit ihrer Wäsche das Weite suchte…
Einige Tage später, die asphaltierten Strassen wichen den feinsandigen Buschwegen – eine richtige Herausforderung für unseren Allradantrieb – blockierte eine massiv große Anzahl Büffel unseren Weg, fast 2 Stunden beobachten wir das Treiben. Kari, welche vor 48 Stunden ihre letzte Dusche genoss, sprach nicht mehr mit uns. Bis zum Ende unserer Reise hatte Kari wechselnde Gefühle, sie hat gezweifelt, gelacht und gestaunt. Aber sie hat auch Neues erlebt: die intensive Schönheit der Natur, friedvolle Momente im Einklang mit der Wildnis und die Einzigartigkeit der afrikanischen Savanne, dieses Erlebnis ist unter die Haut gegangen.
Bis heute, wann auch immer sie mich sieht, nimmt sie mich in den Arm und sagt: Ich gebe es nicht gerne zu, aber es war die beste Reise meines Lebens.